Betrieb Pilotanlagen
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Der Betrieb von Pilotanlagen ist unerlässlich um die, in kleinen Labor- bzw. Technikumsanlagen gewonnenen, wissenschaftlichen Ergebnisse und Erfahrungen in den Industriemaßstab und somit in die industrielle Anwendung zu übertragen. Pilotanlagen sind industrienahe Versuchsanlagen mit einer thermischen Leistung im einstelligen Megawattbereich und einem Technological Readiness Level (TRL = technologischer Reife- bzw. Umsetzungsgrad) von etwa 5-6 von maximal 10.
Unsere Pilotanlagen werden hierzu in mehreren Versuchskampagnen pro Jahr rund um die Uhr (24/7) für jeweils eine bis hin zu sechs Wochen im 3 bzw. 4-Schichtsystem betrieben. Unser Betriebsteam mit breitgefächerter Fachkompetenz ermöglicht dabei nicht nur den Schichtbetrieb der Pilotanlagen, sondern ist auch für deren Instandhaltung, Ertüchtigung sowie für Umbauten und Erweiterungen zuständig.
Mit unseren internen und externen Projektpartnern aus Industrie und Forschung arbeiten wir seit Jahren erfolgreich zusammen. In Projekten wie bioliq® und reFuels werden die Erfolge und unser Beitrag zur Energiewende sichtbar.
Zur Erweiterung des Einsatzstoffspektrums von biomassestämmigen Abfallstoffen um Misch-Kunststoff-Abfälle erfolgt in den kommenden Jahren eine Neuorientierung der Anlagen und deren Begleitforschung hin zum Carbon Cycle Lab (CCLab). Das CCLab basiert auf unserer breiten Erfahrung mit den bioliq®-Anlagen, die bis Ende 2024 auf TRL 6 Niveau betrieben wurden, sowie mit den dabei erzeugten Abfall- und Zwischenprodukten und deren Lagerung. Durch die neuen Elemente skalierbare Kunststoffpyrolyse, flexible Biomasse-Pyrolyse und Hydrierung von Zwischenprodukten wird das CCLab auf TRL 4-5 Niveau flexibel und kann mit anderen Elementen des Energy Lab gekoppelt werden.
Die Arbeiten erfolgen im Rahmen des Helmholtz-geförderten Programms MTET (Materials and Technologies for the Energy Transition) im Subtopic Anthropogenic Carbon Cycle, Topic 5 (Ressource and Energy Efficiency).

